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Erklärungen zur Waldgeschichte

 

 

1. Hintergrund

 

2. Buchbeschreibung

 

3. Weitere Informationen / Tipps zum Lesen

 

4. Schlusswort

 

 

1. Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Eltern, Großeltern, Erzieherinnen und Erzieher,

 

wir leben in einer Zeit, in der Kinder den Zugang zu ihrem Lebensraum, sowie den natürlichen Prozessenbu immer mehr und mehr verlieren und schon verloren haben. Erst vor kurzem schilderte mir eine Erzieherin den Besuch ihrer Kindergartengruppe im Zoo, bei dem eines der Kinder bezüglich der dort gehaltenen Kühe sagte: „Die sind ja gar nicht lila“.

 

Man kann es kaum glauben und ja, es ist so: Für viele Kinder wachsen Schnitzel im Kühlregal und sind nicht aus Tier gemacht, sonst würden sie diese vielleicht auch gar nicht gerne essen.

 

Was ein Dachs ist? Wie er aussieht, ein Baummarder, Eisvogel, Taubenschwänzchen, Hirschkäfer, Grünspecht und so weiter, dass wissen sie nicht. Sie haben zum Großteil nicht einmal eine Ahnung davon, dass diese Tiere dort draußen vor ihrer Haustüre leben.

 

Um eine emotionale Verbindung entwickeln zu können, um wichtige Prozesse wahrnehmen zu können, um etwas lieben, schätzen und schützen zu können, muss ich erst einmal wissen und erleben, dass es existiert. Genau an diesem Punkt beginnt Die Waldgeschichte die Tore zu öffnen.

 

Unsere Zeit ist geprägt von einem Wandel, von starken Einschnitten, die wir Menschen selbst herbeigeführt und zu verantworten haben. Ganz langsam geht unser Lebensraum aus den Nähten, was nach und nach immer sichtbarer wird: In einigen Ländern sind schon die Küstengebiete unter Wasser und die Menschen müssen flüchten. Auch in den Berggebieten (z.B. Alpen) wird das Leben immer gefährlicher, da sich die Berge durch die steigenden Temperaturen langsam auflösen und immer mehr Bergrutsche (Felsabbrüche) bestimmte Gebiete zur Gefahrenzone machen, auch immer mehr Wanderwege müssen deshalb gesperrt werden – vorbei mit Urlaubsgefühlen.

 

Die Böden sind vielerorts durch den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, und Mineraldüngern zerstört und die Pflanzen vertrocknen bei der zunehmenden Hitze, weil die Böden kein Wasser mehr speichern können. Fischgründe sind leer gefischt und die Menschen vor Ort ihrer Nahrung beraubt. Man könnte die Liste nun problemlos weiterführen, Beispiele gibt es leider genug.

 

Auch vor unserer Haustüre (wo auch immer das ist) finden solche Prozesse zum Teil unmerklich statt. Unsere Flüsse und Bäche bestehen im Sommer zum Teil fast nur noch aus dem Abwasser von Klärwerken und einer Einspeisung aus Rückhaltebecken, die eigentlich zum Hochwasserschutz gebaut wurden, aber immer mehr zur einzigen „Frischwasser“-zufuhr in den Sommermonaten werden, weil die Quellen mehr und mehr versiegen.

 

Die meisten Fische, allen voran die Bachforelle, brauchen sauberes, frisches und kühles Wasser (hoher Sauerstoffgehalt) und das genau ist das Problem, warum selbst die größten Bemühungen der Bachforelle zu helfen immer wieder scheitern. Diesen Sommer gab es selbst bei anderen Fischarten ein großes Sterben. Sie sind jämmerlich in der trüben Brühe erstickt.

 

 

2. Das Waldgeschichten-Buch zeigt Kindern die Tierarten vor Ort und versucht durch eine spielerische Herangehensweise eine emotionale Verbindung zu fördern. So spielen in dem Buch zum Beispiel Eichhörnchen, Hase und Wiesel zusammen Fangen und Verstecken. Der Wolf schlingt zu schnell beim Essen. Das Eichhörnchen isst zum Frühstück Müsli. Die Tiere Tauchen, machen Wettschwimmen, buddeln in der Erde, also all das, was Kinder auch tun und was sie aus ihrem eigenen erleben kennen.

 

So schafft das Buch Verbindung und Empathie.

 

Geschrieben ist es in einer Mischung aus sachlichem Wissen, fein verstrickt mit einer für Kinder vermutlich kaum wahrnehmbaren Vermenschlichung, viel spielerischen Einflüssen, sowie Erlebnis-Erinnerungen, Spannung und einer Menge Humor.

 

Das Buch ist folgend aufgeteilt:

 

Erster Teil – Steckbrief

 

Im Steckbriefteil des Buches ist jeweils ein großes Foto eines Tieres mit einem Namen und einer Eigenschaft. Die Art des Tieres ist aufgeführt, ihre Eigenschaft kurz angeschnitten und ein Hinweis enthalten, wo man das Tier beobachten kann und was dabei zu berücksichtigen ist.

 

Dieser Teil des Buches ermöglicht den Kinder das Tier erstmal visuell zu erfassen, entsprechend wahrzunehmen und die verknüpfte Eigenschaft des Tieres soweit zu verinnerlichen. Gleichzeitig macht er neugierig und fördert die Aktivität.

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Zweiter Teil – Geschichte

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Im Geschichtsteil des Buches wird erzählt wie sich das Eichhörnchen Lotti und der Graureiher Anton in einer mit Slapstick-Komik inszenierten Situation, auf der Wiese vor dem Wald begegnen und dann beschließen einen gemeinsamen Spaziergang am Wald entlang zu machen. Auf diesem Spaziergang begegnen sie dann nach und nach, in vielen spannenden und vor allem lustigen Situationen weiteren Tierarten, die sie dann kurz kennenlernen, bevor sie ihren Spaziergang wieder fortsetzen.

 

Die Geschichte ist nicht dazu gedacht breit gefächertes Fachwissen über bestimmte Tierarten zu vermitteln, sondern viel mehr die emotionale Bindung und die Neugierde der Kinder anzuregen. Die Geschichte will sagen: „Geht raus, bewegt Euch, spielt miteinander, erlebt Euren Lebensraum, erlebt Eure kleinen Abenteuer, nehmt mit Euren Sinnen wahr, freut Euch an all dem Leben um Euch.“

 

Dritter Teil – Galerie

 

Hier sind nochmal ein paar kleinere Fotos der beschriebenen Tiere die man sich anschauen kann. Mehr im natürlichen Raum sichtbar, so wie man sie eben draußen vorfinden wird, wenn man nach ihnen schaut.

 

 

3. Es empfiehlt sich das Buch, je nach Altersgruppe, flexibel zu handhaben.

 

Für die ganz kleinen ab 3 Jahren bietet es sich an das Buch als Bilderbuch zu nutzen und mit den kleinen die Bilder anzuschauen und selbst ein paar Worte dazu zu finden die passend scheinen. Bei den größeren Kinder können Sie dann schon mehr aus dem Text des Buches vorlesen.

 

Als Zwischenstufe gibt es die Möglichkeit ein Tier aus dem Steckbriefteil des Buches zu wählen, dieses dem Steckbrief entsprechend zu besprechen und dann den kurzen Ausschnitt in der Geschichte dazu vorzulesen. So können auch kleinere Kinder dem Zusammenhang noch folgen, ohne überlastet zu werden.

 

Die nächste Steigerung wäre mehrere Tiere zusammen zu besprechen, die in der Geschichte einander folgen und dann das entsprechende Stück aus der Geschichte dazu vorzulesen.

 

Um so älter die Kinder dann werden, um so mehr kann man das Buch im Ganzen nach und nach durchlesen.

 

Fanartikel:

 

Um die Konzeption abzurunden, der augenblicklichen gesellschaftlichen Wesensstruktur gerecht zu werden, die Verbindung zwischen den Kindern zu stärken und diesem wichtigen Thema auch gesamtgesellschaftlich Geltung zu verleihen, habe ich noch Kinder-T-Shirts und Schlüsselanhänger (Für Rucksack, Schulranzen etc.) mit den Tiermotiven aus dem Waldgeschichten-Buch gestaltet, welche ebenfalls bei mir erhältlich sind. Sie sind auch eine schöne Geschenkidee, an der sich Kinder erfreuen können, für sich oder in Kombination mit einem Buch.

 

Es ist mir eine Freude wenn viele Kinder, über welchen Zugangsweg auch immer, wieder eine Verbindung zu unserer Tier- und Pflanzenwelt finden und von diesem Reichtum profitieren, ihn schätzen und somit schützen.

 

2019/2020/2021:

 

Momentan bin ich dabei die Fotos für die zweite Folge der Waldgeschichte zu fotografieren. Die Aufnahmen gestalten sich schwierig, da die Tiere selten und einige davon hauptsächlich nachts unterwegs sind, was die Aufnahmen natürlich erschwert. Einige Ideen / Witze für das Buch sind schon entwickelt, wann es jedoch fertig wird, lässt sich wegen den Fotos nur schwer abschätzen. Folgende Tiere werden sich voraussichtlich in der zweiten Folge präsentieren: Baummarder, Fledermaus, Taubenschwänzchen, Eisvogel, Schwarzspecht, Hirschkäfer, Buntfink, Bienenfresser, Wespenbussard, und andere.

 

 

4. Der Aufwand für die Fotos des Waldgeschichten-Buches ist riesig. Ich habe einmal grob überschlagen welche Zeit und welcher Aufwand im Durchschnitt für ein einziges Bild notwendig sind und bin auf folgenden Wert gekommen: Für ein Foto benötige ich ca. 1-2 Jahre und einen Fußmarsch von ca. 300-400buKm.

 

Das schlimmste an dieser Tatsache ist die Ursache, dass die Tiere kaum noch zu finden sind. Selbst ein Feldhase, vor ein paar Jahrzehnten noch auf dem Feld und auf dem Teller ohne weiteres zu haben, ist in vielen Landstrichen kaum oder gar nicht mehr zu finden. Viele der letzten Tiere halten sich mittlerweile eher im Wald als auf dem Feld auf.

 

An unseren Flüssen ist die gesamte Entwicklung gut deutlich zu machen, wenn wir uns nur einmal vor Augen halten, dass es vor ca. 100 Jahren am mittleren Neckar noch bis zu 260 Berufsfischer gab, die davon ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Heißt, es waren entsprechend viele Fische / Fischarten da. Heute ist das ein Abwasser- und Schifffahrtskanal, in dem maximal noch Hobbyangler im Trüben Fischen.

 

Für den der sich mit unserem Lebensraum (Lebensraum) befasst, ist es ein bitteres und trauriges Spiel, dass nun noch einmal durch das sich verändernde Klima auf die Spitze getrieben wird. Wenn wir nicht demnächst einmal alleine auf dieser Welt wandeln wollen, sollten wir aus unserem Irrtum erwachen und unseren Mitlebewesen den Respekt zollen, den sie verdient haben.

 

Auch wenn die Entwicklungen an vielen Punkten negativ sind, gibt es immer mehr Menschen die sich auf ganz unterschiedliche Arten engagieren und etwas positives Bewegen. Sei es im Bezug auf unsere Lebensräume oder auch im sozialen Kontext. Das ist etwas positives aus dem wir alle schöpfen können und es uns selbst zum Vorbild nehmen. Dieser Prozess ist weltweit im Gange und immer mehr intelligente und positive Entscheidungen werden im Kleinen getroffen. Und aus dem Kleinen entsteht nach und nach das große Ganze. Das macht Mut um dem gleich zu tun. Ich wünsche uns allen diesen Mut für unser Tun und unser Schaffen.